Geschichte der Bienenzucht
Die Biene
wurde schon im Altertum in den Kult miteinbezogen.
In fast allen Hochkulturen der Welt galt sie als Symbol
des Fleißes, der Ordnung, der Sauberkeit und
der Wehrhaftigkeit.
Die Biene war Schriftzeichen, also ein Hieroglyphe
des Königs von Unterägypten. Bienenbilder
finden wir auch auf Münzen und Briefmarken.
In einigen Kirchen sieht man Putten mit einem Bienenkorb.
Hier wurde auf diese Weise der Biene, die das Wachs
für die Kirchenkerzen liefern, gedacht. Ambrosius,
der Imkerpatron, der Mitte des 4. Jahrhunderts Bischof
von Mailand war, wird in der Kunst stets mit einem
Bienenkorb in Verbindung gebracht.
Das Symbol des US-Bundesstaates Utah ist der Bienenkorb,
auch der Bienenbrunnen von Bernini war eine Sehenswürdigkeit.
Napoleon ließ über 300 stilisierte Bienen
auf seinen Mantel sticken.
Biene und Honig erscheinen in vielen Sprichwörtern,
Sprüchen, Gleichnissen, Rätseln, Fabeln,
Märchen und Sagen fast aller Völker der
Erde. Zu Hochzeiten wurde das Bienenhaus geschmückt
und das Brautpaar stand davor mit der Annahme, dass
dies Glück bringen sollte.
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Honig und Geld galten als übliches Zahlungsmittel.
Honig war Jahrhundertelang zu kostbar, um ihn pur
zu genießen. Nur bei festlichen Gelegenheiten
wurden Speisen mit Honig gesüßt oder kam
Honigkuchen auf dem Tisch. Bei großen Festen
trank man ein aus Honig bereitetes berauschendes Getränk,
den Met.
Die seltene, schwer gewinnende Kostbarkeit umgaben
die Menschen mit zahlreichen Mythen und Bräuchen.
Um die Götter oder Geister zu besänftigen,
wurde ihnen etwas von dem ersten gefundenen Honig
geopfert. Um Krankheitsdämonen zu bannen, aß
man Honigkuchen, auch Lebkuchen genannt - und gab
auch dem Vieh an besonderen Tagen davon.
Honig spielte auch eine wichtige Rolle im Fruchtbarkeits,-und
Liebeszauber. In Honig getauchte Fäden, um die
Obstbäume gebunden, sollten ihre Fruchtbarkeit
fördern.
Um Neugeborenen symbolisch die Naturkraft einzuverleiben,
erhielten sie als erste Nahrung Honig, oder es lag
ein Stück Honigkuchen in der Wiege.
Dort, wo es Sitte war, den Toten Nahrung und Geräte
mit ins Grab zu legen, durfte der Honig nicht fehlen.
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Die wichtigste Rolle aber spielte der Honig in der
Ernährung und in der Medizin. Die von berühmten
Ärzten, wie Hippokrates, Gallnus, Paracelsus,
u.a., auf Grund uralter Erfahrungen gepriesenen Wirkungen
des Honigs können heute in den meisten Fällen
auf Grund der Kenntnis der Wirksamkeit der einzelnen
Bestandteile des Honigs medizinisch durchaus bestätigt
werden.
Schließlich gibt es in der Geschichte auch einige
Beispiele dafür, dass die gute Konservierungseigenschaft
des Honigs dafür genutzt wurde, um die Körper
von Verstorbenen eine gewisse Zeit darin zu erhalten.
Die Leiche des Alexander des Großen wurde für
die Überführung nach Memphis in Honig gebettet.
Einen hohen wirtschaftlichen Wert stellte auch das
Bienenwachs dar. Schon in der Bronzezeit soll Wachs
zum Gießen von Waffen und Schmuckgegenständen
verwendet worden sein.
Etwa 3000 v. Chr. wurde zur Herstellung von Papyrus
( Papier ) als Bindemittel Bienenwachs verwendet.
Schriften wurden einst auch mit Wachs versiegelt.
Wachs war auch schon damals ein wichtiger Grundstoff
für Salben.
Es hat die Fähigkeit, ätherische Öle
zu binden.
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Früchte wurden in Wachs getaucht, damit sie länger
haltbar blieben. In anderen Ländern wurde aus
Wachs die Ahnen nachgebildet. Heute gibt es noch das
berühmte Wachsfigurenkabinett in London - in
dem die bedeutendsten Persönlichkeiten der Gesellschaft
in Lebensgröße aus Wachs nachgebildet sind.
Mit der Ausbreitung des Christentums wuchs der Wachsbedarf
nach der Erfindung der Kerze sprunghaft an.
In der vorreformatorischen Zeit durften in christl.
Kirchen nur Kerzen aus Bienenwachs brennen, weil die
Biene als Symbol der Jungfräulichkeit galt.
Die Entwicklung der Bienenhaltung hat auch schon viele
Formen angenommen - die wildlebenden Honigbienen nisteten
in Höhlungen aller Art vorwiegend in Felsspalten
und Baumhöhlen.
Die älteste Kunde über die Honiggewinnung
unserer Vorfahren befindet sich als Felsmalerei in
einer Gebirgshöhle in Spanien.
In einem Tempel in Südanatolien fand man ein
Wandbild mit der Darstellung von Bienen und Bienenwaben
aus dem 17. Jahrhundert v. Chr.
Demnach wäre die Wiege der Bienenhaltung in Kleinasien
zu suchen. Vor etwa 6000 Jahren hielt man Bienen bereits
in Röhren aus Ton, Stroh oder Rinde.
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In der Zeit der Zeidlerei wurden die Bienen in Höhlungen
von Waldbäumen gehalten. In einigen großen
Waldgebieten osteuropas hilt sich diese Art der Bienenhaltung
bis ins vorige Jahrhundert. Das Zeideln verlor aber
im 18. Jahrhundert an Bedeutung.
Stürzten die Bäume um, schnitt man das Stammstück
ab und nahm die Bienenwohnung, die Klotzbeute mit
nach Hause.
Die Korbimkerei - ist wie auch die Bienenhaltung in
Röhren und das Zeideln sehr alt.
Die Imkerei in Körben wurde im Laufe der Jahrhunderte
je nach Trachtgegebenheiten und entsprechend der wachsenden
Erfahrungen und Erkenntnisse der Imker variiert.
Das erste Magazin, die modernste Bienenbeute, hatte
bereits Eyrich 1731 aus übereinander gesetzten
Strohringen geschaffen.
Christ konstruierte das erste Kastenmagazin. Unabhängig
voneinander konstruierten um 1850 gleichzeitig drei
Imker, Prokopowitsch, Dzierzon und Langstroth, die
bewegliche Wabe.
Schon 5 Jahre nach der Einführung des Rähmchens
erfand Franz Mehring die künstliche Mittelwand.
Und wieder nur acht Jahre späterstellte Hruschka
der erstaunten Öffentlichkeit auf einer Wanderversammlung
die erste Honigschleuder vor.
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Diese bedeutenden Entwicklungen leiteten die moderne
Imkerei in Mobilbau ein. Es setzte eine Flut von Beutenkonstruktionen,
die aus Holz gefertigt wurden, ein.
Die Suche nach der besten Beute ist, wenn auch etwas
abgeschwächt, bis heute nicht beendet.
Mit der Konstruktion immer neuerer Beuten ging auch
die Erfindung vieler anderer Geräte einher. Fast
alles, was wir an imkerlichen Bedarfsartikeln verwenden,
ist in den letzten 100 Jahren entwickelt worden, obwohl
die Imkerei eine jahrtausenalte Geschichte hat.
In der Forschung wurde Wilhelm Wankler zum Vater der
Königinnenzucht ( 1855 - 1929 )
Er erfand fast alle techn. Hilfsmittel für die
Weiselzucht, die künstliche Weiselzelle, Umlarvgeräte,
Weiselkäfige und Begattungskästen, die Spitze
für die künstliche Besamung.
G-Goetze erarbeitete die Unterscheidungsmerkmale der
europäischen Bienenrassen und legte die Grundlagen
für die Körnung der Bienen.
Von Großer Bedeutung war auch die Erforschung
der Bienenkrankheiten und die Möglichkeiten Ihrer
Heilung. Sicher schon seit Jahrhunderten vorhanden,
wurden die Erreger und Parasiten doch erst in unserem
Jahrhundert mit Hilfe des Mikroskopes und genauer
Beobachtung entdeckt und biologische Wege, sowie chemische
Mittel zu ihrer Bekämpfung entwickelt.
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Ein großes Problem ist heute noch die Varroabekämpfung.
Varroa sind Milben, die den Bienenstock zerstören.
Anstatt chem. Mittel zur Bekämpfung einzusetzen,
versucht unsere Ortsgruppe eine varroaresistente Biene
weiter zu züchten ( mit Hilfe des erfahrenen
Imkers - Hr. Wallner )
1766 gründete Adam Gottlieb Schierach den ersten
deutschen Bienenzuchtverein
Maria Theresia ließ im Jahre 1769 in Wien die
" Schule zur Förderung der Bienenzucht "
errichten, es war die erste Imkerschule der Welt.
Von da an entwickelte sich in den verschiedenen Bezirken
des Landes ein reges Leben unter den Bienenzüchtern.
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Wiederholt wurden Wanderversammlungen und Ausstellungen
durchgeführt. So wurde 1869 die erste Folge des
" Bienenvaters " herausgegeben
1890 erwirkte Huemer in Gemeinschaft mit Kaspar Jurasek
die Konstituierung des O.Ö.- Bienenzuchtvereines.
Groß ist die Zahl derer, die sich nicht gescheut
haben, trotz beschränkter finanzieller Mittel
und geringer technischer Möglichkeiten, trotz
Kampf und manchmal persönlicher Anfeindung, den
Weg des Fortschrittes mutig weiter zu gehen.
Wir, die wir heute gern die moderne Imkerei als etwas
Selbstverständliches hinnehmen, haben allen Grund,
uns in Dankbarkeit vor denen zu verneigen, die die
Grundlagen dafür erforschten.
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