Text von Ing. Thomas Gröstlinger bei der Sternwanderung 2010

Ich darf unsere Ortsvorstellung mit einer, so glaube ich, ganz zutreffenden Aussage beginnen: klein aber fein und gleichzeitig einen Punkt nennen, in dem wir in unserer Gemeinde ganz vorne zu finden sind:
Die alphabetische Rangordnung: die Rede ist von Achleithen.


Woher stammt der Name:

Dargestellt haben wir auf unserer Fahne eine Perspektive unseres Ortes, die für einen Großteil der Ottnanger am bekanntesten ist, ohne bis dato den Ortsnamen gekannt zu haben, und zwar ein sehr markantes und in der Geschichte auch immer wieder vorkommendes Straßenstück, nämlich die Sicht aus Vöcklabruck kommend in Richtung Ottnang, die Sicht den sogenannten“Angerbauerberg“ hinunter; und wer genau hinschaut sieht ein interessantes Detail, dazu ein kleiner Tip: 

Zeit lassen, vielleicht sogar die 60er-Beschränkung einhalten, auf alle Fälle sieht man zwischen den Bäumen die Ottnanger Kirche hervorblitzen. Und von derselben Stelle haben wir auch noch eine uneingeschränkte, frontale Sicht zum Gemeindemittelpunkt, zum „Gmoastoan“!

Der Ortsname setzt sich nun zusammen aus diesem „Berg“, dafür steht die Bezeichnung „Leithen“ und den vielen Bäumen entlang dieser „Leithen“, bei denen früher einmal eine oder mehrere Eichen dominierten, wie aus geschichtlichen Aufzeichnungen hervorgeht. Aus „Eichenleithen“ mit „ei“ wurde „Aichenleithen“ mit „ai“ bis hin zur aktuellen Bezeichnung „Achleithen“ – womit ich schon zu ein paar geschichtlichen Fakten überleiten möchte. 

Im Jahr 1388 tauchte als erste urkundliche Erwähnung eine „Bur in Eihhaleithn“ auf (Bur = kleines Haus). Eine weitere urkundliche Erwähnung stammt aus 1593, dabei wird eine Schmiede in „Aichleithen“ (möglicherweise Haus Nr.1) genannt, unweit dem „Schloß Bergheim von Plötzenöd“. 1750 wird Achleithen von der selbständigen Pfarre Ottnang übernommen. Der Name Achleithen in der heutigen Form, stammt aus dem Jahre 1824, dabei wurde im Zuge einer Landvermessung die Bezeichnung „Aichleithen“ vereinfacht und 1827 in die „Urmappe“ des Franziszeischen Katasters aufgenommen – registriert wurden 6 Häuser mit Schmiede/Schuster/Weber/Bauern/“Häuselleut“ – worauf teils jetzt noch die alten Hausnamen Schmied/Krenn/Koaz/Wiat/Pöllhamer hinweisen. In Bruckmühl gab es beispielsweise zur gleichen Zeit auch nur 6 Häuser, in Ottnang bereits 38 Häuser.

Im Jahr 1849 wird zwischen Attnang und Thomasroith eine Pferdeeisenbahn eröffnet, die direkt durch den Ort Achleithen führt. Das heutige Haus Nr.6 (Sickinger) wird dabei als Unterstand und Tränke für die Bahnpferde errichtet. Eigentlich war es vorerst keine „Eisenbahn“ sondern eine „Eichenholzschienenbahn“, die erst 1865 vollkommen auf Eisenschienen umgerüstet wurde. Zwischen 1870 und 1877 wurden Pferde durch Dampflokomotiven ersetzt. Dabei wird aus der Pferdetränke ein sogenanntes Maschinhaus, ein Hunt- Wassertankhaus für die Lokomotiven. 1878 wird die Kronprinz Rudolfsbahn zwischen Attnang und Passau zur Erschließung der Kohlevorkommen im Hausruckgebiet eröffnet was den Abbau der alten Bahntrasse durch Achleithen zur Folge hatte.

Aus der jüngeren Geschichte, die älteren von uns werden sich bestimmt noch erinnern können, ist das Jahr 1953 zu erwähnen, in welchem dieser sogenannte „Angerbauer Berg“, benannt nach dem gleichnamigen Gasthaus händisch abgetragen und das Material mit Rossfuhrwerken abtransportiert wurde. Der Berg mit der berühmtberüchtigten Steigung wurde von 17% auf ca. 10% entschärft, das waren an der höchsten Stelle immerhin zwischen 2 und 3 Metern. Ein paar Jahre später wurde darauf ein „Stöcklpflaster“ verlegt.

Das Straßenstück, heute wahrscheinlich eines der intensivst befahrensten der Gemeinde wurde laut unserer Dorfältesten Maria Lidauer in ihrer Kindheit zum Schlittenfahren genutzt. Erwähnenswert ist auch noch der Angerbauer Keller unterhalb des heutigen Gasthauses am Ende der Steigung – dieser, geführt von Jakob und Fanny Angerbauer diente als Gaststätte und war vor und während des Krieges ein beliebter Treffpunkt aus nah und fern – Kegelbahnen, später Plattenwerfen, Musik unterhielt die Bevölkerung, beispielweise ertönte dort das 1. Grammophon Ottnangs. In den Jahren 1944-1947 diente er noch als Unterkunft für Flüchtlinge ehe er aufgrund seines schlechten Zustandes im Jahre 1953 abgerissen wurde.

 

 

Nun zu meiner Eingangs erwähnten Aussage „klein aber fein“ – dass sollte bedeuten, dass wir trotz einer geringen Anzahl von Häusern und Einwohnern vielfältiges zu bieten haben – dargestellt in den Wegweisern auf der Fahne. Neben einer bekannten Gastronomie mit sehr guter Küche, einer Yorkshire Terrier Hundezucht, Landwirtschaft, zwei Imkereien und Schnapsverkauf haben wir auch zwei traditionsreiche Handwerke mit einer Schusterei und einer Hafnerei zu bieten.

HAFNEREI

Unser Unternehmen ist heute bereits in der vierten Generation, das heißt seit 1943 schwerpunktmäßig mit dem Bau von Kachelöfen beschäftigt. Der Betrieb wurde damals von Alois Haringer, dem Vater von Maria Lidauer gegründet, der vorher bereits bei der Wolfsegg-Trauntaler als Ofenmaurer tätig war.

 

Geschichte der Hafnerei allgemein:

Die Bezeichnung Hafner ist die gebräuchliche Bezeichnung für den Beruf des Ofensetzers oder Kachelofenbauers und kommt vom umgangssprachlichen Ausdruck „Häfen“.

Ähnlich der Begriff „Kachel“ – so nannte man ab dem 13.Jh. glasierte Tonschalen. Damit wird klar, dass sich dieser Berufsstand ab dem 9.Jh. aus dem alten keramischen Töpfergewerbe heraus entwickelt hat und diese Kacheln ursprünglich auf der Scheibe getöpfert wurden. Vorerst waren die Öfen, die vorwiegend zum Brotbacken dienten, aus Lehm und Kalk gebaut und wurden im Lauf der Zeit mit keramischen Bauteilen ergänzt, die einerseits der leichteren Konstruktion und andererseits zugleich auch der Zierde dienten. Schnell merkte man, dass an diesen „verzierten“ Stellen die Wärmeabgabe erheblich besser war. Von da an schaffte der Kachelofen auch seinen Durchbruch als Heizelement.

Interessant auch der Abzug der Rauchgase; dieser erfolgte vorerst durch Öffnungen in Dächern, Decken, Türen oder Fenstern. Der Herd war das Zentrum des Familienlebens. Bis zu den Rauchküchen des Mittelalters ließ man den Rauch ohne Führung sich selbst seinen Weg suchen. Später wurden über den Verbrennungsraum pyramiden- oder trichterförmige Hauben angebracht. Über diese wurde der Rauch ins Freie geleitet. Aber erst die Idee, Kachelöfen und Herde an Rauchfänge anzuschließen, führte zu einem grundlegenden Umdenken im Kachelofenbau.

Mit der heutigen Aufwertung des Umweltschutzes wurden die Heiztechnik der Kachelöfen wesentlich verbessert. Als Strahlungsheizung erzeugt der Kachelofen Wärme wie eine kleine Sonne im Zimmer, die langwellige Infrarotstrahlung steigert unser Wohlbefinden und sorgt für angenehme Raumtemperaturen und eine staubfreie Luft.

 

Text von Ing. Thomas Gröstlinger

SCHUSTEREI

bzw. derzeitig lederverarbeitendes Gewerbe

Seit fast 150 Jahren steht unsere Firma für Qualität und Innovation im Produktionsbereich der Lederverarbeitung. Was einst als Sattlerei und Schuhmacherwerkstatt begann ist heute eine der innovativsten und qualitätvollsten Produktionswerkstätten der Holstererzeugung. Das „Know how“, das wir uns in den vergangenen Jahren aneignen durften ist ein Garant dafür, dass unsere Produkte für den professionellen Einsatz entworfen und auch dementsprechend qualitativ hochwertig hergestellt und gefertigt werden.

Wir sind stolz darauf zu unseren Kunden sowohl Behörden als auch Sportschützen und Waffenliebhaber zählen zu dürfen. Die Internationalität unseres Kundenkreises zeugt von der Zufriedenheit und der angenehmen Zusammenarbeit mit unserer Firma. Die ständige Weiterentwicklung der Fertigungsmaterialien und -prozesse sowie die Produkttechnik- und -design sorgen für den notwendigen Sicherheitsstandard unserer Erzeugnisse.

© ottnang.info