Walding
- Geschichte:
Der Ortsname WALDING ist zurückzuführen auf das althochdeutsche
Wort "WALT" und auf die besitzanzeigende Nachsilbe "ING",
welche aus dem Wortschatz der Kelten und Illyrer stammt.
Um 500 n. Chr. bestand bereits in jedem Dort mit der Endsilbe
"ING" zumindest ein Haus. Die 1. Erwähnung von Walding
war laut mündlicher Überlieferung 1218/1219 Im Jahr 1276
gab es eine erste bekannte urkundliche Erwähnung als "Walthing"
bei Wolfsegg (im Stift Mondsee) 1349 überlebten nur 2
Frauen und 1 Mann im Dorf die Pest. 1517 wird eine Maria
aus Walding in der "Gegenreformation" als Mitglied der
Frauenzeche zu Atzbach erwähnt. 1780 wird Walding dem
Schulsprengel Ottnang zugeteilt 1805 gab es eine Plünderung
des Dorfes durch die Franzosen 1827 wird Walding im Zuge
der Landvermessung in die "Urmappe" des Franziszeiisschen
Katasters aufgenommen, es wurden 4 Häuser registriert,
diese waren "Abraham", "Sterrer", der alte "Hauser" und
"Hanis". 1854 vernichtet eine Feuersbrunst nahezu alle
Gebäude im Dorf. ..
Walding heute - 2011:
12 Häuser - 28 Bewohner. Wie auch aus den anderen Ortschaften
zu hören ist, gab es auch in dem kleinen zweigeteilten
Ort Walding fast alles, was die Menschen im Dorf zu leben
benötigten und auch Betriebe: Unten war die sogenannte
"Edelmühle", die in vielen Landkarten als eigene Ortschaft
geführt wird und heute noch teilweise ausgezeichnet ist,
wurde erst später ein Teil von Walding, da gab es " Die
"Edelmühle" ein wasserbetriebenes Sägewerk und Mehlmühle
mit einem Wasserrad von 5,8 m Durchmesser, die 1954 den
Betrieb einstellte.
Weiters war es eine Flaschenbierhandlung mit Wirtshauscharakter.
" Beim Schmied, heute Hillinger gab es eine Huf- und Wagenschmiede,
die bis 1962 geführt wurde, und heute haben wir hier eine
Wetterstation.
" Beim Moherndl (heutiger Name Semisch), das früher ein
Jagdhaus des Schlosses Wolfsegg war, gab es ein kleines
Kaufhaus, bei dem alle in die Arbeit gehenden Bergarbeiter
gerne ihre Jause kauften. Weiters hatten einige Bergleute
in der Edelmühle ihr zu Hause, die in die beiden Stollen
- in den Laaher Stollen bis 1931 und in den Waldinger
Stollen bis in die 50iger Jahre - einfuhren. Heute gibt
es an diesen Stellen noch zwei größere Tegelhalden zu
finden. Der
Waldinger-Stollen gehörte zum Bergbau-Betrieb Kohlgrube,
der Stollen lag aber im Gemeindegebiet Ottnang.
1956 besuchte
Bundeskanzler Julius Raab den Betrieb, da gibt es auch
ein Foto mit Dir. Wachta, Dir. Zaininger und LH Stellvertr.
Possart.
Im unteren Walding also in der "Edelmühle" gibt es heute
einen der beiden Ottnanger Weinbauern, der Weinanbau befindet
sich jedoch nicht in Walding, sondern in Zellendorf, Waldviertel,
in der Nähe von Retz. Wer möchte, kann auch heute bei
uns einen Wein verkosten.
Der urprüngliche
Teil von Walding, der, wie auch schon erwähnt, bereits
in der Urmappe von 1827 aufscheint, war landwirtschaftlich
geprägt mit 4 größeren Bauernhöfen und zwar: " Sterrer,
Hanis, Hauser, Abraham.
Der Sterrer war bis 1992 ein Vollerwerbsbetrieb mit Milchviehhaltung
und seit 2007 ist es ein Biobetrieb mit Haltung von Weideochsen.
Der Hanis war bis 1998 ein Milchviehbetrieb und er stellte
aus Leidenschaft zum Wald auf Forstwirtschaft und Christbaumproduktion
um. 10 Jahre war er als Obmann des bäuerlichen Waldbesitzerverbandes
und der Christbaumproduzenten tätig und er ist heute als
Christbaum-Franz
über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Die Christbäume stehen heute dort, wo sich früher die
Schifahrer bei den Rennen des Ottnanger Schiclubs und
auch bei Flutlicht tummelten. Die Gründe vom Hauserhaus
wurden aufgeteilt, das Haus selber von Hanis 1985 gekauft.
Die Landwirtschaft beim Abraham ist seit dem Tod vom Herbert
verpachtet, die Waldwirtschaft wird von der Nichte betrieben
und seine Schwester, die Abraham Kathi, die übrigens die
mit 88 Jahren die Älteste ist, kümmert sich gern um das
Anwesen rundherum.
Das Hanisenkreuz, welches ursprünglich an der Kreuzung
nach Laah stand wurde 1970 an den heutigen Standort versetzt.
Um 1740 soll es auf Grund einer Viehseuche errichtet worden
sein.
Nun zu
Laah: LAAH Der Name Laah heißt ursprünglich "Gebüsch"
oder stammt von "Lohe Loch", was "die Lage im Wald" bedeutet.
In der Urmappe wird es allerdings als "Lach" bezeichnet.
Früher bestand Laah aus 5 Häusern, jetzt gibt es nur mehr
2 Bauernhäuser, mit insgesamt 10 Bewohnern. Beide sind
derzeit noch Milchlieferanten. Haus Nr. 2 Kronlachner
(Weber oder besser bekannt als Haidinger z`Laah), das
1935 vom damaligen Besitzer gekauft und jetzt von der
Familie Kronlachner weiterbewirtschaftet wird - und Haus
Nr. 4 Papst (bekannt als, da Schaller z`Laah). Seit 1885
ist der Name Papst am Haus.
Im sogenannten Schallerhaus gibt es das "Brennrecht zu
Maria Theresia mehliger Stoffe", welches auch heute noch
beim Korn- und Obstbrand genützt wird. Für den Most, den
es immer noch gibt, waren die Bergleute früher sehr gute
Abnehmer
Obwohl Laah eine sehr kleine Ortschaft ist, bringt es
große Leute hervor, wie den jetzigen Feuerwehrkommandanten
von Ottnang, Manfred Kronlachner.
Agnes Kettlgruber - Margarethe Schablinger.