Obige Bilder stammen
zum Großteil von der Broschüre, die anläßlich
der Ortsvorstellung bei der Sternwanderung am 30.09.2012 - erstellt
wurde.
Ergänzend dazu
können sie hier den Text nachlesen, der von AL Herbert Zweimüller
am "Gmoa Stoa" vorgetragen wurde
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Wie ihr seht haben wir keine Kosten und Mühen gescheut,
um die Dorfgemeinschaft Rackering hier auch einheitlich gekleidet
präsentieren zu können.
Einleitend möchten
wir ganz kurz auf die Entstehung von Ortsnamen eingehen, die auf
die Besiedelung des Hausrucks durch die Kelten zurückzuführen
sind. Diese Namen haben vor allem Orientierungszwecken gedient,
da es zu dieser Zeit keine Landkarten gab. Personen- oder Tiernamen
bzw. Bezeichnungen von Bäumen führen fast nie zum Sinn
eines Ortsnamens. Es ist daher davon abzuleiten, dass der Personenname
"Radgar" nicht der wesentliche Bestandteil der Ortsbezeichnung
Rackering ist, sondern mit Sicherheit "Rica" dessen Wort
auf Ackerland, Furche oder Feld hinweist. Denkt man sich die in
Rackering vorbeiführende Eisenbahn weg, so könnte der
Ortsname auf die Ansiedelung eines keltischen Fürsten am Waldrand
schließen.
Unsere ländlich strukturierte Ortschaft liegt am nordöstlichen
Rand der Marktgemeinde Ottnang. Sie grenzt an die Nachbargemeinden
Eberschwang und Geboltskirchen an, wobei Richtung Eberschwang auch
der Übergang vom Hausruckviertel in das Innviertel ist. In
Rackering gibt es 21 Häuser und 62 Einwohner, davon 33 männliche
und 29 weibliche. Auch die Kinder und Jugendlichen stellen dabei
einen entsprechenden Anteil.
Früher war
unsere Ortschaft hauptsächlich auf die Land- und Forstwirtschaft
ausgerichtet. Mittlerweile sind aber die landwirtschaftlichen Betriebe
bis auf einen noch bestehenden Milchlieferanten und kleinerer Eigenversorger
verschwunden. Die Grundstücksflächen sind hauptsächlich
verpachtet. Zur angesprochenen Lieferung von Milch darf jedoch nicht
unerwähnt bleiben, dass am ehemaligen Standort des "Milibangerls",
wo die Milchkannen zur Abfuhr bereit gestellt wurden im Jahre 2011
ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft geschaffen wurde. In
der Marktgemeinde Ottnang verfügt nur die Ortschaft Rackering
über einen sogenannten "Milibangerlstammtisch", der
wichtig zur Kommunikation und für den Austausch von Neuigkeiten
ist. Natürlich bleiben die Männer oft länger sitzen,
was nicht unbedingt den Wohlgefallen der Frauen hervorruft, da auch
des öfteren ein plötzlich auftretender Durst zu löschen
ist.
Stolz sind wir
auch auf unseren Gewerbebetrieb, der weit über die Grenzen
von Rackering und der Marktgemeinde hinaus bekannt ist. Wir wissen,
dass dieser Betrieb unsere Ortschaft auch überregional bekannt
macht. So passiert es oft, dass man gefragt wird von wo man kommt.
Sagt man dann aus Rackering, bekommt man zur Antwort, das kenne
ich, da war ich schon einmal, da habe ich mir dort schon einmal
ein Sägeblatt schleifen lassen.
Jetzt aber zu unserer
Fahne auf der der für Rackering verkehrstechnisch sehr bedeutende
Bahndamm, ein Kornmandl und die Kapelle abgebildet sind. Gemalt
wurde diese von unserer Künstlerin Frau Tanja Kössler,
die leider heute aus terminlichen Gründen nicht anwesend sein
kann. Tanja die Ortschaft Rackering bedankt sich aber bei dir für
das gelungene Motiv.
An dieser Stelle
möchte ich noch einige Worte zum Rackeringer Bahndamm verlieren,
der in der Vergangenheit immer wieder zum Steckenbleiben von Dampfloks
und Zügen geführt hat. Es ist nicht selten vorgekommen,
dass ein Zug wieder bis Ottnang retour fahren musste und sich dann
keuchend und rauchend mit voller Anstrengung Richtung Bahnhof Holzleithen
bewegt hat. Heute gibt es noch immer Nostalgiefahrten bei denen
Rackering eines der beliebten Fotomotive ist.
Bereits im Jahre
1870 gab es ein geplantes Projekt eine Bahnverbindung von Ried im
Innkreis nach Bad Ischl zu schaffen. Dieses scheiterte jedoch an
der Finanzierung. Wenige Jahre später wurde die Kronprinz Rudolf-Bahn
errichtet, die von Stainach-Irdning nach Attnang und weiter über
Ried nach Schärding führt. Diese Bahn wurde am 23. Oktober
1877 eröffnet und Rackering hatte dadurch den auf der Fahne
abgebildeten markanten Bahndamm erhalten. Zu dieser Zeit hat noch
niemand daran gedacht, dass die damit verbundene Durchfahrt später
einmal zum Problem für die Erreichbarkeit unserer Ortschaft
werden könnte. Durch die fortgeschrittene Modernisierung der
Transportmittel ist Rackering heute für den Schwerverkehr nur
über Neubergern und Wassenbrunn erreichbar. Aus diesem Umstand
heraus hat es sich auch ergeben, dass die Rackeringer oft als die
"Verdammten" bezeichnet werden, was uns jedoch im Grund
genommen nicht stört.
Von 1920 bis 1923
ist Kohle im Gebiet von Rackering und Simmering aus den drei Stollen,
Maria Leithen, Rackering und Simmering abgebaut worden. Die tägliche
Kohlenförderung der Stollen belief sich damals auf ca. 80 bis
120 Tonnen. Die Gesamtförderung in den drei Jahren hat insgesamt
63.000 Tonnen betragen.
Weil
wir gerade bei Kohle sind, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass
das heute vom Wiedhackverein zur Erhaltung der Tradition durchgeführte
Köhlerbrennen auch in Rackering beheimatet war. So wurde vom
Roisl, Hutterer und Ringer notwendige Holzkohle für die Schmiede
der WTK erzeugt.
Da wir uns in der
Vergangenheit bewegen, sollte auch nicht darauf vergessen werden,
dass sich die erste Dorfschule des Schulsprengels Bruckmühl
ebenfalls in dieser Region befunden hat. Und zwar diente als Unterbringung
der Schüler das sogenannte "Haarhäusl", welches
sich im Kreuzungbereich Moarileitn Richtung Simmering befunden hat.
In Rackering hat
es auch eine Lehmgrube gegeben, aus der die Ziegel für den
Bau der Pfarrkirche Bruckmühl gebrannt wurden.
Landschaftlich wesentlich
geprägt hat die Ortschaft Rackering die Grundzusammenlegung.
Am 5.5.1960 wurde über Antrag von 47 Eigentümern landwirtschaftlicher
Grundstücke in den Ortschaften Rackering, Wassenbrunn und Englfing
die Einleitung des Zusammenlegungsverfahrens begehrt. Diese Flurbereinigung
war das erste Projekt in der Marktgemeinde Ottnang. Damit sollte
die Erschließung von landwirtschaftlichen Flächen erfolgen
und durch die Schaffung klarer Grundgrenzen Vorteile für die
Landeskultur und damit verbunden eine großzügige maschinelle
Bearbeitung zur erfolgreichen Bewirtschaftung ergeben. Auch der
Ausbau des Wegenetzes wurde vorgenommen. Das Zusammenlegungsgebiet
umfasste eine Grundstücksfläche von 194 ha 99a und 53
m². Im Jahre 1992 wurde das Flurbereinigungsverfahren nach
32 Jahren endgültig abgeschlossen. 1979 erfolgte die Staubfreimachung
der Straße durch die Ortschafts Rackering.
Nun begeben wir
uns aber endlich weg von Zahlen und Fakten und widmen uns anderen
Belangen.
Besonders
zu betonen ist, dass Rackering einen eigenen Ortsbürgermeister
hat, der vor langer Zeit bei einem Dorffest bestellt wurde. Ich möchte
hiermit unseren Ortsschef in Zöbl Hans vorstellen. Eines hat
der Hans mit unserem Bürgermeister, der leider heute auf Grund
eines Besuches bei der Partnergemeinde Boda in Ungarn nicht anwesend
sein kann gemeinsam und zwar ist es die Haarfarbe.
Spricht man über
Rackering hört man immer wieder das Wort "Holus".
Auf dieser Geländeerhebung wurden in der Vergangenheit immer
wieder die Schivereinsmeisterschaften der Union Bruckmühl ausgetragen.
Sogar über die Errichtung eines Schleppliftes hatte man sich
damals Gedanken gemacht. Dies wurde jedoch wegen der doch eher unsicheren
Schneelage wieder verworfen. Nichts desto trotz wurde jährlich
eine Flutlichtanlage aufgebaut, welche das Schifahren für jung
und alt täglich bis 22.00 Uhr ermöglichte. Der Wohlstand
hat jedoch bewirkt, dass heute nur mehr vereinzelt für Kinder
Bobrennen veranstaltet werden.
Rackering kann in
der Marktgemeinde Ottnang auch als das Dorf des Sports bezeichnet
werden. Olympische Geschichte hat Herr Manfred Hiptmair durch die
erfolgreiche Teilnahme im Judo an den olympischen Spielen 1992 in
Barcelona geschrieben. Herr Robert Moser ist 4-facher Staatsmeister
und x-facher Landesmeister im Halbmarathon und Marathon. Im Schilanglauf
wurde Petra Moser in der Schülerklasse 5 mal und in der Staffel
wie ihre Schwester Margit 1 mal Landesmeisterin. Bei den Union Landesmeisterschaften
im Geländelauf konnten Tanja Kössler 2 mal und Astrid
Moser 1 mal den Titel erringen. Wenn es die Schneelage erlaubt gibt
es auch heute noch die Langlaufloipe in Rackering, die auch gerne
von Auswärtigen Personen genützt wird.
Hat
jemand nun Lust und Laune bekommen sich die Ortschaft Rackering mit
seiner unmittelbaren Umgebung näher anzusehen, so lädt die
idyllische, verträumte und vom Verkehr noch einigermaßen
verschonte Landschaft gerne zu ausgedehnten Sparziergängen ein.